Nachdem die Franzosen am 14. Mai 1796 Mailand erobert hatten, war die Kriegsgefahr in Tirols Nähe gerückt. Ein eigens eingerichteter Ausschuss der Tiroler Stände beriet in Bozen die weitere Vorgangsweise. Sebastian Stöckl, der Abt der Oberinntaler Zisterze Stams, regte den Beistand des göttlichen Herzen Jesu an und schlug vor, den Freitag nach der Fronleichnamsoktav als Festtag einzuführen und den Bund Tirols mit dem Herzen Jesu alljährlich zu erneuern. Das Herz-Jesu-Bild des Bozner Malers Josef Schelzki (in der Bozner Pfarrkirche) wurde sichtbares Zeichen der Herz-Jesu-Verehrung in Tirol, die mit einem Festtag am 1. Juni 1796 erstmals feierlich begangen wurde. Unter bayerischer Herrschaft wurde dieser kirchliche Feiertag verboten. Nachdem die Tiroler Aufständischen beim zweiten Gefecht am Bergisel am 29. Mai 1809 den Sieg gegen Bayern und Franzosen davontragen konnten, erneuerte der Oberkommandierende Andreas Hofer in Schönberg als eine seiner ersten Handlungen den Herz-Jesu-Bund. Am 6. Juni 1809 rief er den Festtag als Landesfeiertag aus.
Stampa