Haspinger, Pater Joachim

(*St. Martin in Gsies 1776, †Salzburg 1858)

Nach dem Studium der Philosophie in Innsbruck trat Johann Simon in den Kapuzinerorden ein. Zuvor hatte der unter dem Spitznamen Rotbart bekannt gewordene Mann bereits an Kampfhandlungen auf der Seite der Tiroler Aufständischen gegen französische Einfälle teilgenommen; so am 24. März 1797 am Gefecht bei Spinges und an der Grenze zum Engadin. Als Feldpater übernahm Haspinger die Führung verschiedener Schützenkompanien. Bei den Gefechten am Bergisel (25., 29. Mai, 13. August 1809) gelang es ihm, die immer wieder schwankenden Tiroler Bauern durch eindringliche Worte und mit dem Kreuz in der Hand zum Sieg zu beflügeln. Haspinger wollte auch die Steiermark, Kärnten und Salzburg zum gemeinsamen Aufstand bewegen, was dem Oberkommandanten Hofer missfiel. Am 2. November 1809 führte Haspinger in St. Leonhard in Passeier das letzte siegreiche Gefecht gegen eingekesselte Franzosen. Nachdem der Aufstand endgültig zusammengebrochen war, floh Haspinger nach Niederösterreich. Bei der Revolution von 1848 griff er erneut zu den Waffen und befehligte von Wien aus eine gegen italienische Insurgenten eingesetzte Studentenkompanie. 1854 zog er von Wien nach Salzburg, wo er 82-jährig starb.

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