Roschmann-Hörburg, Anton Leopold von
(*Innsbruck 1777, †St. Pölten 1830)
Roschmann studierte in seiner Heimatstadt Rechtswissenschaften und trat 1800 in den Staatsdienst. Im Jahre 1809 wurde er nach dem Beginn der Tiroler Erhebung zum Unterintendanten des nordöstlichen Teils Tirols bestellt und mit der Leitung der Landesverteidigung betraut. Bei einem Gefecht wurde er verwundet. Nach dem Waffenstillstand von Znaim wurde er Ende Juli 1809 Oberlandeskommissär. Nach dem dritten erfolgreichen Gefecht am Bergisel verkündete er Anfang Oktober die militärische Besitzergreifung Tirols durch Österreich. Nach dem Frieden von Schönbrunn, der den nördlichen Teil Tirols wieder zu Bayern schlug, wurden auf seinen Kopf 3000 Dukaten ausgesetzt. Roschmann floh nach Wien, wo er zum Mitglied der Hofkommissionen für Tirol und Vorarlberg ernannt wurde. Er verriet Erzherzog Johanns geheime Verhandlungen zur Errichtung eines "Alpenbundes", wodurch er in Tirol als Denunziant geächtet wurde. 1813 wurde er provisorischer Oberlandeskommissär in Tirol, 1815 zum Oberintendanten der kaiserlichen Armee in Italien bestellt und bald darauf zum Gouverneur des Departements Rhône im besetzten Frankreich mit Sitz in Lyon.