Aretin, Johann Georg Freiherr von
(*Ingolstadt 1771, †München 1845)
Aretin studierte in Heidelberg Kameralwissenschaften und wurde 1793 Moosrichter und Administrator von Karlskron (Oberbayern). 1806 übernahm er das Amt des Straßen- und Wasserbaudirektors in Innsbruck. Die bayerische Regierung führte in Tirol nach französischem Muster neue Verwaltungseinheiten ein. Das Land wurde in drei Verwaltungsbezirke eingeteilt: den Innkreis, den Etschkreis und den Eisackkreis. Freiherr von Aretin wurde zum Generalkreiskommissär des Letzteren ernannt und residierte in der bischöflichen Hofburg in Brixen. Nach dem Beginn des Aufstandes von 1809 enthob ihn der Intendant Josef von Hormayr seines Amtes und ließ ihn nach Kroatien deportieren. Wieder in Freiheit kehrte er nach Altbayern zurück, wo er für seine Dienste 1810 ein Gut bei Amberg (Oberpfalz) erhielt, das er bis an sein Lebensende bewirtschaftete. Im bayerischen Landtag setzte er sich u. a. für die Errichtung von Eisenbahnlinien ein. Aretin machte sich auch als Zeichner und Aquarellmaler einen Namen.