Mit Altes Reich wird das Heilige Römische Reich (lat. Sacrum Romanum Imperium) bezeichnet, das vom Mittelalter bis zum Jahre 1806 bestand. Das römisch-deutsche Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen Ostfrankenreich. Die mittelalterlichen Herrscher sahen sich in der Tradition des antiken Römischen Reiches, um ihre Herrschaft als Gottes heiligen Willen im christlichen Sinne zu legitimieren. Sein über Jahrhunderte gewachsenes Verfassungsgefüge schützte grundsätzlich Untertanen vor der Willkür der Landesherren und kleinere Reichsstände vor Rechtsverletzungen mächtigerer Stände und des Kaisers. Durch die Eroberungen Napoleons und die Gründung des Rheinbunds war das Heilige Römische Reich nahezu handlungsunfähig geworden. Es erlosch am 6. August 1806 mit der Niederlegung der Reichskrone durch Kaiser Franz II. Zur Unterscheidung von dem 1871 gegründeten (Zweiten) Deutschen Reich wird es auch als das Alte Reich bezeichnet.
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