Graf Arco entstammt einer welschtirolischen Adelsfamilie. Nach der Einverleibung Tirols in das Königreich Bayern 1806 setzte der einflussreiche Staatsminister Montgelas einen Staatsreformplan um, der auch für Tirol eine zentralistische Verwaltungsorganisation vorsah. Karl Graf Arco, Vizepräsident des obersten bayerischen Justiztribunals, wurde zum Hofkommissär für Tirol ernannt. Arco verstand es als korrekter Verwalter und Diplomat zwischen den Interessen der bayerischen Staatsregierung und den Tirolern zu vermitteln und wagte es, fallweise auch beim König Einspruch gegen restriktive Maßnahmen gegen die Tiroler Bevölkerung zu erheben. Am 1. Mai 1808 wurde in Bayern eine neue Verfassung eingeführt. Sie hob alle Sonderrechte, landschaftlichen Verfassungen und Körperschaften der einzelnen Provinzen auf. Am 16. Mai verlas Graf Arco das entsprechende Edikt den im Landhaus in Innsbruck versammelten Ständen. So wurde u. a. der Name Tirol amtlich getilgt. Im Zuge der Reorganisation des Landes wurde Graf Arco bald von den drei Generalkommissären Max Graf von Lodron, Georg Freiherr von Aretin und Johann Graf von Welsperg abgelöst.
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