Jakob Sieberer, Sohn eines Holzarbeiters im Landgericht Kufstein, zeichnete sich bereits 1796 als Oberjäger der Kufsteiner Schützenkompanie bei der Verteidigung des Dorfes Faedo gegen die heranrückenden französischen Soldaten aus. 1809 wurde er zum Landesschützenmajor ernannt. Am 11. September überreichte Kaiser Franz der Südtiroler Delegation 3000 Dukaten und eine goldene Ehrenmedaille, die u. a. Sieberer dem siegreichen Andreas Hofer überbrachte. Nach der Niederlage am Bergisel am 1. November 1809 überbrachte er zusammen mit Joseph Daney dem Vizekönig von Italien die Unterwerfungsurkunde. Nachdem er sich für die Beendigung des Widerstandes ausgesprochen hatte, bezichtigte ihn Hofer des Verrats. Am 2. Februar 1810 wurde er auf Befehl Hofers vom Kommandanten der Festung in Kufstein verhaftet und eingekerkert. Nach seiner Freilassung verließ er Tirol, um sich zunächst in Oberösterreich niederzulassen. Sieberer starb 1814 in Trient, nachdem er als Major am Feldzug in den Judikarien (Valli Giudicarie) teilgenommen hatte.
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