Aus Korsika stammend stieg Bonaparte während der Französischen Revolution in der Armee auf. Die Feldzüge in Italien und in Ägypten machten den General populär. Durch einen Staatsstreich übernahm er die Macht in Frankreich. Zunächst von 1799 bis 1804 als Erster Konsul der Französischen Republik und anschließend bis 1814 Kaiser der Franzosen, stand er einem halbdiktatorischen Regime mit plebiszitären Elementen vor. Durch verschiedene Reformen (u. a. Justiz und Verwaltung) hat Napoleon die staatlichen Strukturen Frankreichs bis in die Gegenwart hinein geprägt. Außenpolitisch errang er zeitweise die Herrschaft über weite Teile Kontinentaleuropas. Er war daher ab 1805 auch König von Italien und von 1806 bis 1813 Protektor des Rheinbundes. Durch die von ihm initiierte Auflösung des Heiligen Römischen Reiches wurde die staatliche Gestaltung Mitteleuropas in ihren Grundfesten erschüttert. Der katastrophale Ausgang des Feldzugs gegen Russland (1812) führte zum Sturz Napoleons. Nach einer kurzen Phase der Verbannung auf Elba kehrte er für hundert Tage an die Macht zurück. In der Schlacht von Waterloo (1815) wurde er endgültig besiegt und zuletzt bis zu seinem Lebensende auf die Insel St. Helena verbannt.
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