Jean Gabriel, aus wallonischer Adelsfamilie, wurde im Zuge seiner militärischen Laufbahn mehrfach schwer verwundet, wobei er u. a. ein Bein verlor. Ab 1800 war er maßgeblich an der Errichtung einer Landmiliz und damit einer effizienteren Landesdefension in Tirol beteiligt. Nachdem Österreich Frankreich den Krieg erklärt hatte, rückte Chasteler als Oberkommandierender des 8. Armeecorps am 9. April 1809 mit 10.000 Soldaten bis Lienz vor. Mit Unterstützung der Tiroler Schützenkompanien gelang ihm die Befreiung des Landes von der bayerischen Herrschaft, so dass Chasteler am 15. April triumphierend in Innsbruck und am 20. April in Trient einmarschieren konnte. Chasteler übernahm die militärische Organisation, Freiherr Josef von Hormayr die Verwaltung des Landes. Am 13. Mai erlitt Chasteler bei Wörgl infolge taktisch unklugen Vorgehens gegen überlegene bayerische und französische Kräfte eine empfindliche Niederlage. Chasteler floh von den Feinden bedrängt über Kroatien nach Ungarn. In den Folgejahren trat er als Kommandierender bei verschiedenen militärischen Auseinandersetzungen auf. Beim Wiener Kongress wurde er als Berater beigezogen. 1815 wurde er zum Stadt- und Festungskommandanten von Venedig bestellt, was er bis an sein Lebensende blieb.
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